Gräberfeld Korpowo
Junges Leben, tausendfach
Wurde im Kriege dahingerafft,
Pläne, Hoffnungen Wünsche tief drinnen
Sie alle mussten jäh zerrinnen.
Daheim war nur zitternd zu ertragen
Wenn wieder einmal die Briefe kamen.
Lebt unser Junge noch, unser Sohn?
Oder ist er, wie viele vor ihm, schon
Gefallen in dem fernen Land
Wohin man ihn einst gesandt?
Frauen, Kinder, Geschwister, Bräute
Fragten sich bange: Lebt er noch heute?
Scharfschützen gab es auf beiden Seiten.
Die sich nach Treffern auf Sonderurlaub freuten
Abschussbücher, schon dieses Wort allein
Flößt mir entsetzliches Grauen ein.
So manche Träne wurde geweint
Von denen, die hier in Trauer vereint,
Es sind Menschen aus späteren Generationen
Die hierher kamen aus verschiedenen Regionen.
Dabei denken wir über siebzig Jahre zurück
Jünglinge, heraus gerissen aus häuslichem Glück,
Wurden als Soldaten zur Wehrmacht gezogen,
Nicht ahnend, was ihnen vorgelogen.
Die ständige Angst daheim durch eine Reihe von Jahren
Ist fast nicht vorstellbar und kaum zu ertragen.
Wie lange würden Ungewissheit und schreckliches Geschehen
Jetzt und in der Zukunft weiter gehen?
Bis zum letzten Kriegstag blieb offen
Halfen die Gebete und das Hoffen?
Froh war man schon, wenn er, schwer verwundet zwar
Endlich daheim und in Sicherheit war.
Die Menschen hier können das vielleicht ermessen,
Doch die Zeitzeugen von einst
Werden das Elend nie vergessen.
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